Bei der Arbeit in Kanada

Als Arbeitnehmer in Kanada müssen Sie sich anpassen. Die Dinge liegen ganz anders. Sie haben deutlich weniger Rechte und deutlich mehr Pflichten. Sie können leicht gefeuert werden. In etlichen Berufen ist es üblich, sich selbst um die Materialien zu kümmern.

Wenn Sie neu in Kanada sind, ist es unwahrscheinlich, dass Sie einer Gewerkschaft beitreten. Damit greifen Sie auf die staatlichen Mindestvorschriften zurück, die (für Unternehmen) sehr flexibel sind.

Bemerkenswert ist auch, dass die Regelungen in Kanada oft provinzweise geregelt sind. Also hier und da etwas besser als anderswo.

Bitte arbeiten Sie und beschweren Sie sich nicht. Sie werden oft schnell eingestellt, das bedeutet aber auch, dass Sie möglicherweise schnell wieder entlassen werden.

Ein Punkt, über den viele Einwanderer stolpern, ist der Mangel an Ferien. Zunächst stehen Ihnen zwei Wochen pro Jahr zu. Kleine Extras wie Urlaubsgeld sind unbekannt. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass viele Kanadier tatsächlich nur selten Urlaub machen.

Manche bekommen am Ende bis zu drei Wochen, aber mehr ist die Ausnahme.

Im Krankheitsfall würden Sie hierfür einfach Ihren Urlaub in Anspruch nehmen. In vielen Unternehmen „darf“ man eine begrenzte Anzahl von Tagen pro Jahr krank sein. Oft nicht mehr als fünf.

In vielen Branchen sind die Arbeitszeiten nicht wirklich geregelt. Man kann Glück oder Pech haben. Wenn dies nicht möglich ist, liegt möglicherweise ein Problem vor. Die Kinderbetreuung stellt eine große Hürde dar, für die es praktisch keine Lösung gibt.

Allgemeine Regelungen wie die Pensionsrückstellung sind schlecht geregelt.

Viele Mitarbeiter haben keine große Bindung zu ihrem Unternehmen, was bei der schlechten Behandlung auch nicht verwunderlich ist. Es ist ein Ort, an dem man ein wenig Geld verdienen und dann schnell wieder verschwinden kann.