Das kann man doch gar nicht sagen!
Das Wort „Indianer“ darf in Kanada nicht mehr verwendet werden. Dasselbe gilt für „Eskimo“. Man muss sich auf die Ureinwohner beziehen.
Von diesen Ureinwohnern sind natürlich nur noch die Nachkommen übrig. Dies ist ein Teilgebiet der Wissenschaft, in dem die Fakten sehr vage bleiben.
Es gab einen enormen Zustrom von Ureinwohnern und Kolonisten, oder wie auch immer andere Kanadier heute genannt werden. Der Prozentsatz dieses Zustroms wird sorgfältig berechnet, sodass einige es wagen, einen gewissen Grad an Abstammung zu beanspruchen.
In Kanada wird hierfür derzeit häufig der Begriff „Native“ verwendet. Was dieser Begriff genau bedeutet und welche Rechte er mit sich bringt, weiß niemand so recht.

Die amerikanischen Ureinwohner Kanadas leben nicht mehr in Tipis und Iglus. Sie haben sich verwestlicht.
In Kanada haben einige ihre Abstammung von den Ureinwohnern des Landes nachgewiesen. Dies könnte möglicherweise zu interessanten Rechten führen.
Bildung ist oft günstiger, Wohnraum kann manchmal vermittelt werden, Fischereirechte können durchgesetzt werden und riesige Landflächen werden zur Verfügung gestellt. Bewohner eines Reservats sind von allen Arten von Steuern befreit.
Hier und da öffnet sich der Aktienmarkt auch auf andere Weise, etwa für kostenlosen Strom, Transportmöglichkeiten, Bauarbeiten, kulturelle Einrichtungen, Gesundheitseinrichtungen und so weiter.
Auch heute noch werden die Kolonisten und ihre Nachkommen („weiße Männer“) von den Nachkommen der Ureinwohner („unser Volk“) bekämpft und für allerlei vermeintliche Pflichten zur Rechenschaft gezogen.
Die ursprünglichen Vereinbarungen mit den Stämmen, oft aus dem 19. Jahrhundert, sind nicht mehr gültig. Es wird endlos um Rechte, Errungenschaften und vor allem Geld verhandelt.
Viele neuere Einwanderer sehen dies mit Missbilligung. Wir haben doch nichts falsch gemacht, oder? Warum sollten wir jetzt für das Elend der Vergangenheit bezahlen müssen?
Es ist schlichtweg unwahrscheinlich, dass dieses Problem jemals gelöst wird. Dennoch wird viel Zeit und natürlich auch Geld darauf verwendet.
Rasse oder Abstammung – oder beides?
Es stellen sich beunruhigende Fragen: Welche Abstammung oder ethnische Zugehörigkeit hat eine Person und inwieweit spielt das eine Rolle?
Inwieweit sind Abstammung, Teilabstammung oder Rassenmischung tatsächlich relevant?
Viele Einwanderer schrecken vor solchen Problemen zurück. In der jüngeren Geschichte haben viele Länder bereits mit Wut auf solche Probleme reagiert. Können sie damit leben? Können sie jemals eine Lösung finden?
Aber wenn wir schon dabei sind: Sollten Menschen, die vor hundert Jahren nach Kanada kamen (und ihre Nachkommen), mehr Rechte haben als Menschen, die vor zehn Jahren kamen?
Gleiche Chancen für alle – wäre das vielleicht eine Überlegung?
Leider geht das indische Problem auch mit erheblicher Armut einher. Mehr dazu erfahren Sie hier (Link).