Steuern in Kanada
Steueroase für manche
In einem Land ohne Vermögenssteuer, Motorradsteuer, Schenkungssteuer und Erbschaftssteuer lässt es sich gut leben.
Und dennoch gibt es einige Formen der Besteuerung, mit denen nicht wenige Neuankömmlinge konfrontiert werden.
Eine häufige Beschwerde betrifft die Höhe der Grundsteuer (OZB). Sie ist in Kanada absurd hoch, da sie die Haupteinnahmequelle der Kommunen darstellt. Manche zahlen 10.000 Dollar pro Jahr, manche sogar mehr. Diese Steuer kann zudem von Jahr zu Jahr stark schwanken.
Die Unterschiede bei den Abgaben sind teilweise sogar zwischen benachbarten Gemeinden so enorm, dass sie die Wohnungswahl beeinflussen können.
Wer Veränderungen an seinem Haus vornimmt (zum Beispiel den Anbau einer Garage), wird sofort mit dieser Steuer belegt.
Die Einkommensteuer besteht aus einem Landes- und einem Bundesanteil
Der Staat, in dem Sie leben, kann bei der Einkommenssteuer einen Unterschied von Tausenden von Dollar pro Jahr ausmachen.
In Kanada gibt es weder einen Hypothekenzinsabzug noch einen fiktiven Mietwert. Das Steuersystem erscheint einfacher, wird aber durch Provinzregelungen, die manchmal als Ärgernis dienen, kompliziert.
Allgemeine Abzüge sind selten und wenn es sie gibt, lohnt es sich selten, sie geltend zu machen. Solltest du es dennoch tun, musst du mit einer Prüfung durch das Finanzamt rechnen.
Viele Einwanderer werden früher oder später mit Kapitalerträgen konfrontiert, die in Kanada oft steuerpflichtig sind. Die Regeln können teilweise recht kompliziert sein.
So werden beispielsweise im Todesfall sämtliche Vermögenswerte so bewertet, als wären sie mit Gewinn veräußert worden und entsprechend versteuert.
Es gibt auch einige unangenehme Regeln für Nutzungsänderungen. Wenn Sie beispielsweise ein Ferienhaus vermieten und dann selbst einziehen, stoßen Sie auf diese Regel. Die Immobilie wird dann besteuert, als hätten Sie sie verkauft.
Die Kapitalertragsteuer hat viele bereits in die Verzweiflung getrieben.
Die lästige „Umsatzsteuer“
Ein ständiger Ärgernis ist die Umsatzsteuer, die immer erst im Nachhinein berechnet wird. Die angezeigten Preise verstehen sich in der Regel exklusive der Steuer. Die Umsatzsteuerregelungen sind in jeder kanadischen Provinz unterschiedlich, auch für Unternehmen.
Auffällig ist, dass die „Sales Tax“ in den ärmsten Provinzen am höchsten und in den reichsten Provinzen am niedrigsten ist.
Das gilt auch für viele andere Steuern: Sie sind dort am höchsten, wo die Menschen am wenigsten haben. Viele Menschen ärgern sich darüber, doch die Politik scheint nichts dagegen tun zu können. Eigentlich war das schon immer so.
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